Bei den homöopathischen Arzneimitteln unterscheidet man zwischen den mehr als tausend sogenannten Ein-Wirkstoff-Präparaten, den „Einzelmitteln", und den Komplexmitteln.
Komplexmittel sind harmonisch aufeinander abgestimmte Präparate, die mehrere bei einem Anwendungsgebiet wirksame Einzelmittel enthalten. Homöopathische Komplexmittel werden meist als Tropfen oder Tabletten verabreicht.
Bereits Samuel Hahnemann schlug vor, bestimmte Krankheiten, die aus gleicher Ursache stets gleich ablaufen mit gleichen Mitteln, d. h. nach der Diagnose zu behandeln.
Dass sich zudem die sinnvolle Kombination mehrerer Mittel positiv auf die Genesung auswirken kann, geht u. a. auf Erfahrungen des italienischen Arztes Graf Mattai (1809-1869) zurück. Mattai stellte fest, dass in vielen Fällen Mischungen verwandter homöopathischer Mittel eine bessere Wirksamkeit aufwiesen als die entsprechenden Einzelmittel.
Die theoretischen Grundlagen dazu schuf Professor Bürgi aus Bern. Er stellte fest:
„Zwei Substanzen, welche dasselbe Krankheitssymptom beseitigen, addieren sich in ihren Wirkungen, wenn sie gleiche Angriffspunkte haben. Sie potenzieren sich in ihren Wirkungen, wenn sie verschiedene Angriffspunkte haben."